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Claudia Jolles, 21.06.2023

Strich um Strich ans Tageslicht: Slawomir Elsner bei Lullin + Ferrari, Zürich

Slawomir Elsner, Der geraubte Kuss (nach Jean-Honoré Fragonard und/oder Marguerite Gérard, Sammlung Ermitage, St. Petersburg) 2023, Farbstift auf Papier, 45 x 55 cm

Nein, hier schimmert kein Papier durch. Es sind fein gezogene Schraffuren, die diese Frau aus dem Halbdunkel hervortreten lassen. «Und da, links hinter dem Vorhang, siehst Du den Mann und rechts die Gruppe im Nebenzimmer?» Wenn Slawomir Elsner (*1976) vor seinen Bildern steht, wird es schnell konkret. Er spricht vom Papier, den Vitrinen, den Motiven von Fragonard, Matisse und Giorgione oder dem Fehlen des gelben Toners beim Ausdrucken der Bildvorlagen aus einem russischen Museum. Der deutsch-polnische Künstler eignet sich die Kunstgeschichte an und erweitert sie – handwerklich virtuos, subversiv und mit feinen Bezügen zum Zeitgeschehen.

Galerie Lullin +Ferrari, bis 15.7.