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Aoife Rosenmeyer, 17.02.2022

Unabhängigkeit, die

Künstler:innen geniessen das Privileg der Unabhängigkeit. Die Ausbildung der Künstler:innen lehrt sie, sich jegliches Medium anzueignen und jegliches Thema anzugehen. Sie müssen auch nicht einem einzelnen Medium oder Thema treu bleiben – es wird sogar erwartet, dass ihre Praxen sich im Laufe der Zeit entwickeln.  

Ohne feste Verbindungen sind Künstler:innen viel unterwegs, der Job eignet sich für Nomad:innen. Künstler:innen sind vor allem Weltbürger:innen, auch wenn sie doch Miete zahlen müssen. Da sie zu keiner Firma gehören oder keine Institution vertreten, dürfen Künstler:innen immer ihre Meinung äussern. Diese Meinungen werden als solche von interessierten Amateur:innen wahrgenommen, da unabhängige Künstler:innen keine Expert:innen sind.  

Künstler:innen äussern sich als Individuen, selten im Kollektiv. Wenn mehrere Künstler:innen als ein Kollektiv agieren, bekommen sie nicht selten gleich viel Honorar wie ein Individuum. (Die etablierten Rahmenbedingungen für eine Kunstkarriere sind für das Kollektiv nicht besonders passend.) 

Um ihre Unabhängigkeit zu bewahren, sind viele Künstler:innen von einem Brotjob abhängig.  

Unabhängigkeit kann auch in Bezug auf Kurator:innen relevant sein, obwohl einige davon eine parallele Laufbahn als Berater:innen pflegen.