A Corridor, a Room, and four Dens: Liesl Raff in der Galerie Presenhuber Zürich

Ein süsslicher Gummigeruch verweist schon im Treppenhaus auf das Material, um das es hier geht: Latex. Der (natürliche) Gummi ist Bildträger und Objekt zugleich, er hängt schwer an den Metallrahmen, schimmert atmosphärisch in Orange, Gelb und Grün. Die Künstlerin Liesl Raff macht alles selbst. Sie giesst und formt das schwere Latex in ihrem Atelier, der Mundschutz hilft, den beissenden Ammoniakgeruch abzuwehren, Farbpigmente kommen hinzu. Schliesslich werden die leinwandähnlichen Bahnen getrocknet und an selbst gefertigten Stahlrahmen zu architektonisch anmutenden Ensembles gehängt. Meistens spielt der Raum, viel Raum, eine tragende Rolle. In ihrer ersten Soloschau bei Presenhuber sollen die Besucher:innen zunächst hinter einer Latex-Wand vorbei gehen um die Ausstellungshalle quasi von ihrer Rückseite her zu betreten. Da hängen vier rote «Zahnhöhlen». Die Raumerfahrung ist das, was zählt. Man lässt sich aufsaugen von der Vibration der Farbe, der Dichte des Materials – und von der Mächtigkeit des Geruchs.
Galerie Presenhuber Zürich, Maag Areal, bis 21.3.