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Adrian Dürrwang, 30.07.2024

WEG IST WEG: Siebzig Kunstschaffende im Space 25 in Basel

Project 18, Ausstellungsaufnahme, Space 25. Foto: Peter Steinmann

Die Ausstellung WEG IST WEG zeigt, dass der vermeintlich simple Linolschnitt facettenreicher ist, als im ersten Moment erwartet. Zugleich bietet die alphabetische Hängung von rund 150 Blättern einen Überblick über die Basler Kunstschaffenden von A wie Aeschbach bis Z wie Zeltner.

Wer erinnert sich nicht an die einschüchternden, faszinierenden, spitzen und scharfen Werkzeuge für den Linolschnitt in der Primarschule, und die endlos ermahnenden Instruktionen, bevor es losging. Diese Drucktechnik ist wohl die demokratischste und wird vielleicht deshalb von arrivierten Kunstschaffenden nur selten genutzt…

Wie bedauerlich das ist, zeigt die Ausstellung WEG IST WEG Im Space 25, welche Basler Kunstschaffende versammelt. Nach dem Konzept von Peter Olpe und Thomas Dettwiler – jeder schafft im selben Format vier Abzüge für einen einheitlichen, erschwinglichen Preis – wuchs die Anzahl der Ausgestellten auf 70 Beteiligten mit 148 Arbeiten. Eine Auswahl, die in einfachem Schwarzweiss und eng in einer Reihe gehängt, dank den langen Räumen des Space 25 an der Rebgasse überzeugend funktioniert!

 Alphabetisch geordnet, lassen gewisse Handschriften wie die geometrischen Formen auf einen Schöpfer Daniel Göttin oder Werner von Mutzenbecher, die rautenförmigen Linienmuster auf Maja Rieder oder die bedrohlichen wolf- oder schakalartigen Köpfe auf Annette Barcelo schliessen. Daneben sind aber auch konzeptuelle Ansätze zu sehen wie Nico Müller, der den minimalsten Eingriff suchte und die Kanten der Platte anschliff, was kaum merklich die Schärfe bricht. Den Gegenpool bilden expressive Blätter, etwa Sabine Weishaupt, deren Personengruppen oder einsam Wartende in der Metro ihre Spuren der Bearbeitung offen zeigen.

Diese sehenswerte Schau im «Kunstsommerloch» ist ein Plädoyer für diese ebenso ehrliche wie vielfältige Drucktechnik und bietet einen Einblick in die breite Basler Szene zugleich, wobei der Altersunterschied zwischen jüngster und ältester Position ganze sieben Jahrzehnte beträgt!


WEG IST WEG, Project 18, Space 25, Basel, bis 16.8.